25. Mai 2016

TED-Umfrage der Longial unter Unternehmern bestätigt Relevanz der Betriebsrente

Befragt wurden die Teilnehmer der 17. Handelsblatt-Jahrestagung „Betriebliche Altersversorgung“ vom 5. bis 7. April 2016. Die Ergebnisse zeigen: Es gibt noch viel zu tun.

Viele Motivationshemmer der bAV sind noch immer nicht in Angriff genommen worden. Knapp 30 Prozent der Befragten sehen die Beseitigung bekannter Hemmnisse weiterhin als wichtige Maßnahme an, um die Betriebsrente speziell in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) zu stärken.

bAV gegenüber der privaten Vorsorge im Vorteil
Für rund 60 Prozent der Umfrage-Teilnehmer ist die bAV ein wichtiges Instrument bei der Vermeidung der Altersarmut. Und gegenüber der privaten Vorsorge sieht über die Hälfte der Arbeitgeber die Betriebsrente im Vorteil, da sie in der Regel bessere Leistungen bietet. Dennoch lehnen – wie schon bei der letztjährigen Befragung – mehr als 80 Prozent eine Verpflichtung wie Opting-out oder Obligatorium ab. Dafür fordern sie direkte finanzielle Zulagen für Gering- und Niedrigverdiener, um dieser Arbeitnehmergruppe den Eintritt in die bAV zu erleichtern.

Keine Entspannung durch Änderungen beim HGB-Rechnungszins
Obwohl es jetzt doch zu einer Umstellung im Handelsgesetzbuch auf den Zehn-Jahresdurchschnitt beim Rechnungszins kam, erwartet nur sechs Prozent der Befragten dadurch eine Beruhigung der Situation. Die Unternehmen mit Pensionsverpflichtungen gehen demnach weiter davon aus, in den nächsten Jahren mit den Auswirkungen der Niedrigzinsphase konfrontiert zu werden. Daher fordern knapp 50 Prozent die Einführung reiner Beitragszusagen. Eine Vereinfachung und den Ausbau der steuerlichen Rahmenbedingungen, besonders des Paragraphen 3 Nr. 63 des Einkommensteuergesetzes, halten dagegen nur 20 Prozent für notwendig.

Begrenzte Folgen für Direktzusagen erwartet
Einschneidende Auswirkungen durch die niedrigen Zinsen auf die bAV sehen die Befragten allerdings nicht: Weder befürchten die Arbeitgeber größere Leistungskürzungen bei Pensionskassen noch eine grundlegende Veränderung des Direktversicherungsmarktes, weil klassische Lebensversicherungen verschwinden könnten. Auch eine Grundsatzdiskussion über Sinn und Zweck der Betriebsrente erwarten nur knapp 27 Prozent. Und selbst die Folgen für Direktzusagen sehen betroffene Unternehmen relativ entspannt: So gehen nur knapp 30 Prozent davon aus, dass es zu einer deutlichen Auslagerung auf andere Durchführungswege kommen wird.

Fazit:

Aller Diskussion um die bAV zum Trotz: Die Arbeitgeber sehen die Betriebsrente als ein wichtiges Instrument zur Vermeidung von Altersarmut an. Allerdings fordern sie weiterhin, bekannte Hemmnisse wie die Anrechnung auf die Grundsicherung und die Doppelverbeitragung zu beseitigen. Die Ergebnisse der von der Longial initiierten TED-Umfrage verdeutlichen: Die bAV ist und bleibt ein entscheidender Bestandteil der Altersversorgung – das zeigen auch die aktuellen Veröffentlichungen der Gutachten der Ministerien für Finanzen und Arbeit. Die Auswertung der TED-Umfrage steht unter www.longial.de zur Verfügung.

Ines Klinger-Nolle, Marketing I PR, Longial