11. September 2024

Wie Arbeitgeber die Gen Z von der bAV überzeugen können – oder: finanzielle Bildung und Unterstützung als Aufgabe eines verantwortungsvollen Arbeitgebers

Nach wie vor herrscht in der deutschen Wirtschaft Fachkräftemangel, Nachwuchs und Führungskräfte sind in vielen Branchen nur schwer zu finden. Mit dem Ausscheiden der Boomer-Generation aus dem aktiven Erwerbsleben wird das Problem zunehmend virulent.

Die vielbesprochene Generation Z tritt in den Fokus. Um Mitarbeitende dieser jungen Generation zu gewinnen und zu binden, sind vor allem drei Aspekte wichtig: Sicherheit des Arbeitsplatzes, Höhe des Gehalts und attraktive Benefits. Von besonderer Bedeutung sind finanzielle Anreize. Mit einem guten bAV-Angebot leisten Unternehmen wichtige Hilfe für eine ausreichende Altersversorgung und positionieren sich als attraktiver Arbeitgeber.

Gen Z und mangelndes Finanzwissen
Laut einer aktuellen Studie von Tomorrow und Appinio zum Finanzwissen der Deutschen besitzen lediglich 6 Prozent der Generation Z (Jahrgänge 1995 bis 2010) solides finanzielles Wissen. Das betrifft auch kritische Themen wie die Altersversorgung. Besonders betroffen sind vor allem junge Frauen (wie auch Zahlen der OECD belegen). Gleichzeitig schwindet das Vertrauen in die gesetzliche Rentenversicherung – auch die junge Generation lebt in dem Bewusstsein, dass sie im Alter von Armut bedroht sein kann.
Die Gen Z bezieht ihr Finanzwissen nicht selten über Social Media und Finfluencer (Finanz-Influencer), eventuell ergänzt durch die Nutzung von Finanz-Apps. Das reicht häufig jedoch nicht aus, um der drohenden Versorgungslücke im Alter rechtzeitig und wirksam zu begegnen. Hier können Arbeitgeber mit passenden bAV-Angeboten und ausführlicher Beratung Abhilfe schaffen – und gleichzeitig den Erwartungen der jungen Arbeitnehmer entgegenkommen. Gerade für Berufseinsteiger ist die Aufklärung über Altersvorsorge und Investitionsstrategien besonders wichtig.

Anforderungen der Gen Z an Betriebe
In erster Linie sind die Vertreter der Gen Z durchaus leistungs- und erfolgsorientiert. Ein gutes Gehalt ist auch für sie eines der wichtigsten Argumente für die Wahl eines Arbeitgebers. Darüber hinaus sind für die Nachwuchskräfte Social Benefits – vom Fahrtkostenzuschuss über Urlaubsgeld bis hin zur bAV – im Grunde fast selbstverständlich. Das Thema Altersvorsorge gewinnt aufgrund des wachsenden Bewusstseins zur Altersversorgung zunehmend an Bedeutung. Dennoch besteht hier noch großes Potenzial – im Vergleich mit anderen Altersgruppen sind die 18- bis 29-Jährigen in der bAV deutlich unterrepräsentiert. Wie können Arbeitgeber junge Arbeitnehmer also gezielt für die bAV (und sich) gewinnen?

Das A und O: finanzielle Bildung 
Zunächst ist Aufklärung über die Vorteile der bAV wie Steuerfreiheit oder Arbeitgeberbeteiligung wichtig. Wie für Social Benefits im Allgemeinen gilt aber auch für die bAV: Das Angebot sollte möglichst flexibel sein und an die individuellen Bedürfnisse der Arbeitnehmenden angepasst werden (können). Hier spielen Fragen eines flexiblen Ein- und Ausstiegs eine große Rolle. Kann die bAV bei einem Arbeitgeberwechsel fortgesetzt werden? Und was passiert zum Beispiel in der Elternzeit? Mit fundierten Informationen, die auch die Wechselfälle des Lebens miteinbeziehen, können Arbeitgeber Vertrauen schaffen und die Mitarbeiterbindung stärken. Die genaue Analyse der Situation des jeweiligen Arbeitnehmenden und die Entwicklung einer passgenauen Anlagestrategie sind für viele Unternehmen jedoch nur schwer zu erfüllen. Hier können Beratungsexperten mit Seminaren und Schulungen unterstützen. 

Von Arbeitgeberzuschüssen bis Opting-Out
Ebenso wichtig wie der Arbeitgeberbeitrag zur finanziellen Bildung und Aufklärung über Vorsorgemöglichkeiten ist die konkrete finanzielle Unterstützung der Arbeitnehmenden. Im Zentrum der Vorsorgestrategie steht natürlich die Frage der Rentabilität, konkret: Welche Rentenleistungen können Arbeitnehmer künftig erwarten? Das ist auch abhängig von der Beteiligung des Arbeitgebers: Das Spektrum reicht vom gesetzlich vorgeschriebenen Zuschuss bis zur vollständig arbeitgeberfinanzierten Vorsorge. Im Hinblick auf die Rendite ist darüber hinaus anzunehmen, dass kapitalmarktorientierte bAV-Produkte weiter an Bedeutung gewinnen. Das Betriebsrentenstärkungsgesetz II sieht zudem mehr Möglichkeiten für Opting-Out-Modelle vor. Ein generelles bAV-Angebot, gegen das sich Mitarbeitende aktiv aussprechen müssen, erhöht die Teilnahmequote signifikant, so die Annahme.

Fazit

Mit einem attraktiven bAV-Angebot und proaktiver Aufklärung können Unternehmen sich als attraktiver Arbeitgeber positionieren. Damit erfüllen Sie gleichzeitig die Bedürfnisse der Generation Z, die oftmals nur über geringes Wissen zu Finanzen und Investitionen verfügt. Wichtig sind flexible Angebote und vergleichsweise hohe Arbeitgeberbeiträge.

Longial GmbH